Inwiefern verändert Sprachassistenz das digitale Marketing?

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Sprachassistenten erobern unsere Wohnzimmer

Alexa, Cortana oder Siri – Wer kennt sie nicht?! Digitale Sprachassistenten gewinnen immer mehr an Beliebtheit und sind dabei weltweit unsere Wohnzimmer zu erobern. Zu den meistgenutzten Varianten auf unseren digitalen Geräten gehören der Google Assistant, Siri von Apple, gefolgt von Cortana von Microsoft und Alexa von Amazon. Zudem nutzen über ein Drittel der Deutschen bereits Sprachassistenten in Form von Smartspeakern für zuhause.

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Wer nutzt Sprachassistenten?

Am häufigsten wird bei den Smartspeakern Amazon Echo mit Sprachassistenz Alexa gekauft, gefolgt von Google Home. Unter potentiellen Käufern würden ganze 67% ebenfalls auf den Marktführer Amazon Echo zurückgreifen. Die Nutzung von Sprachassistenten ist Umfragen zufolge besonders bei der jüngeren Zielgruppe populär, findet aber unter allen Altersgruppen zunehmende Verbreitung. Rund 44 Prozent der 18-bis 34-jährigen gaben an häufig bis manchmal auf die künstliche Intelligenz der Assistenten zurückzugreifen, in den älteren Altersgruppen zählen immerhin noch über ein Viertel zu den Nutzern.
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Wie sieht der Markt aus?

Der Verkauf von Sprachassistenten fürs Wohnzimmer startete im Jahr 2014 durch Amazon und der Einführung des Smart-Home-Systems Amazon Echo in den USA. In den weiteren Jahren folgten weltweit jede Menge Adaptionen von Großkonzernen wie Google, Apple oder Microsoft. Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2018 international etwa 43,6 Millionen Sprachassistenten verkauft. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Verkaufssteigerung von 60% und einem Umsatz von bis zu 3,8 Milliarden US-Dollar. Prognosen zufolge sollen sich die Verkaufszahlen im Jahr 2021 bei bis zu 11,9 Milliarden US-Dollar belaufen. Die Nutzung von Sprachassistenten steigt somit rapide und künstliche Intelligenz erleichtert Verwendern immer mehr die Suche nach Informationen oder den Kauf von Produkten. Diese Entwicklungen werfen auch für das Marketing von Unternehmen und die Customer-Journey ihrer Kunden Fragen auf. Inwiefern verändert Sprachassistenz das digitale Marketing?

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Welche Sprachassistenten für zuhause gibt es?

Amazon Echo mit Sprachassistenz Alexa

Amazon gilt als Pionier und Initiator der Sprachassistenten fürs Wohnzimmer. Nachdem 2014 das Amazon Echo als erster Smartspeaker seiner Art eingeführt wurde, ist Amazon immer noch Marktführer und Vorreiter in seinem Gebiet. Es werden inzwischen unterschiedliche Versionen der Sprachassistenten angeboten, wie die kleinere Variante als Echo Dot, Echo Spot mit Kamerafunktion, Echo Show als Alternative mit zusätzlichem Bildschirm oder Echo Plus mit integriertem Smart Home-Hub und die zweite Generation des Amazon Echos in unterschiedlichen Farben.

Human Kardon Invoke mit Cortana von Microsoft

Ebenfalls im Jahr 2014 wurde Cortana von Microsoft vorgestellt. Dieser Sprachassistent hat bereits in vielen Microsoft-Produkten wie Windows 10, diversen Android-Geräten oder der Xbox One Anwendung gefunden. Im Jahr 2017 kam die Sprachassistenz Cortana in Form der Harman Kardon Invoke Smartspeaker in die Wohnzimmer der Nutzer. In Funktion, Ausstattung und Design unterscheidet sich die Microsoft Version nicht stark von Amazon. Ein großer Vorteil von Invoke ist die Möglichkeit auch Skype nutzten zu können.

Google Home

Im Jahr 2016 folgte Google dem Beispiel von Amazon und brachte seinen Smartspeaker auf den Markt. Der Google-Assistant ist nach Amazons Alexa der zweitbeliebteste Sprachassistent in Deutschland. Auch hier unterscheiden sich die Grundfunktionen im Wesentlichen nicht von denen anderer Smart-Home-Systeme. Lediglich im Design sorgt ein abnehmbares Gehäuse für mehr Individualität. Dieses lässt sich nämlich austauschen und durch andersfarbige Gehäuse ersetzen. Auch die Mikrofone des Google-Produkts weisen eine Besonderheit auf, denn die sind so konzipiert, dass für Nutzer auch aus anderen Räumen das Erteilen von Anweisungen möglich ist.

Apple HomePod mit Siri

Auch Apple ist seit 2017 mit seinem HomePod und Sprachassistenz Siri auf dem Markt der Smart-Home-Systeme vertreten. Siri ist als eine der ersten bekannten Sprachassistenten bereits seit 2011 stark verbreitet und in allen gängigen Apple-Geräten wie Iphone, Smartwatch oder Mac Book verfügbar. Das HomePod ist somit eine passende Alternative der Smartspeaker für Apple-Nutzer, unterscheidet sich aber in grundlegenden Funktionen nicht von den anderen Smart-Home-Systemen.
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Wofür werden Sprachassistenten verwendet?

Digitale Sprachassistenten bieten für den Nutzer die Möglichkeit durch Sprachsteuerung Befehle an das Gerät zu erteilen, die automatisch zu gewünschtem Zeitpunkt umgesetzt werden. Sprachassistenten werden für folgende Tätigkeiten am häufigsten verwendet:

  • Musik abspielen
  • Informationsabfragen (über Suchmaschinen)
  • Erinnerungsfunktionen
  • Online Shopping
  • Anrufe tätigen
  • Wettervorhersagen
  • Steuerung von verbundenen Geräten
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Wie funktionieren Sprachassistenten?

Die Smartspeaker dienen als Gehäuse bzw. Hardware für die Sprachassistenten Alexa, Cortana, Google oder Siri. Es sind meist große Lautsprecher in Form eines Zylinders mit WLAN-Funktion und vielen integrierten Mikrofonen, damit die Spracheingabe durch den Verwender vom Gerät aus allen Seiten wahrgenommen werden kann. Zudem gibt es Versionen, die zusätzlich mit einer Kamerafunktion oder einem Touchscreen ausgestattet sind und Videoanrufe oder Webcam-Überwachung von Räumen ermöglichen. Die Sprachassistenten lassen sich mit weiteren Geräten verbinden und ihre Funktionen können so problemlos integriert werden. So können Haushaltsgeräte, Heizung, Lichtführung und Musiksteuerung zuhause über die Smartspeaker gesteuert werden. Auch der direkte Kauf von Produkten per Sprachsteuerung ist selbstverständlich möglich.

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Wie funktioniert die intelligente Steuerung?

Smart-Home-Systeme funktionieren mittels künstlicher Intelligenz, basierend auf der Grundlage von intelligenten Algorithmen. Diese Algorithmen dienen dazu, dass vernetzte Systeme besonders schnell und qualitativ gut auf die Bedürfnisse von Menschen reagieren können. Das Gerät kann so nach der Spracheingabe sofort auf hinterlegte Informationen zugreifen und Gewünschtes automatisch umsetzen. Bei der Informationsabfrage und sprachlich gesteuertem Online Shopping greift das Gerät auf Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo zurück. Welche Information zuerst genannt wird oder welches Produkt als erstes für den Kauf erscheint, hängt hier stark mit dem Suchmaschinen-Ranking zusammen. Wer hier besonders erfolgreich und im Ranking weit oben erscheinen möchte sollte hier auf ein optimiertes SEO-Marketing setzen.

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Welchen Einfluss haben Sprachassistenten auf das digitale Marketing?

Sprachassistenten erleichtern nicht nur den Alltag von Verwendern durch automatische Durchführung von Tätigkeiten nach der Spracheingabe, sie verändern auch ihr Verhalten und die Gewohnheiten – so auch das Kaufverhalten. Die Customer-Journey verändert sich, denn der Weg des Kunden von der ersten Produktinformation bis zur Kaufentscheidung entfällt. Dieser wird durch eine Sprachsteuerung des Kunden und der Suche über Google und Co. des Sprachassistenten mit anschließendem automatischem Kauf, ersetzt. Der Kauf kann beispielsweise allein durch den Satz: „Alexa, kaufe bitte Nasenspray“, getätigt werden und den Rest erledigen Alexa und Amazon automatisch. Welche Informationen werden dem Verwender zuerst genannt oder welche Produkte werden gleich gekauft? Der Sprachassistent greift bei seiner Suche als erstes auf obere Platzierungen im Suchmaschinen-Ranking und vor allem auf sogenannte Rich Snippets zurück.

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Was sind Rich Snippets?

Im SEO-Marketing stellen Rich Snippets eine erweiterte Form von Snippets dar. Es sind zusätzliche, kleine Textausschnitte von Webseiteninhalten auf den Suchergebnisseiten von Google. Sie erscheinen Nutzern an erster Stelle der Suche und dienen als eine Art Vorschau, um schnell zu erkennen, ob die im Suchergebnis aufgelisteten Websites für die weitere Suche passend sind. Rich Snippets sind oft auch mit speziellen Erweiterungen und einfachen Informationsergänzungen zu den Suchergebnissen angereichert. Zu diesen Elementen zählen Bewertungen, Verlinkungen, Abbildungen oder Produktpreisen der betreffenden Webseiten.

Somit erscheinen als Rich Snippet gekennzeichnete Produkte und Informationen oben im Ranking und beeinflussen so das automatische Kaufverhalten bzw. die Informationsabfrage von Sprachassistenten. Die Sprachassistenten haben so auch einen Einfluss auf das Marketing – vor allem im SEO-Bereich. Besonders der E-Commerce sollte auf den Voice-Zug und die rapide Verbreitung von Sprachassistenten aufspringen und die Vorteile dieser Suche für sich nutzen. Online-Shops ist daher besonders zu empfehlen auf SEO optimierte Webseiten und guten Content zu setzen.

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Wie sollte das digitale Marketing verändert werden?

Die Zukunft hat bereits begonnen! Sprachassistenten sind gerade erst im Kommen und können viel mehr als bis jetzt bekannt ist. Sie werden in den nächsten 10 Jahren ihre Funktionen und ihren Stellenwert enorm steigern. Daher der Tipp an die Marketing-Branche, bereits jetzt einen Schritt voraus zu sein, sich der neuen Suche durch Spracheingabe anzupassen und präsent zu sein. Denn die Sprachsuche funktioniert anders als die herkömmliche Tippeingabe. Bestehende Webseiten bzw. Touchpoints und Schreibweisen sollten überdacht und dahingehend optimiert werden, bei der Sprachsuche der Smartspeaker schneller gefunden zu werden.

1. Content is King

Um bei der Spracheingabe auch gefunden zu werden, solltest du im Marketing vor allem auf guten Content setzen. Dieser steigert die Reichweite und die Wahrscheinlichkeit ausgewählt zu werden. Der Inhalt in Form von strukturierten Texten, Videos und Bildern ist ausschlaggebend für den Erfolg einer Webseite im Internet. Im Zusammenhang mit der Voice-Suche sind besonders die Schreibweise und Strukturierung der Textinhalte wichtig. Hier sollten vor allem auf Suchphrasen in Form von W-Fragen gesetzt werden, statt ausschließlich auf Suchwörter (Keywords). Schließlich sind es meist ganze Fragen, die wir an Alexa und Co. stellen und die so auf den passenden Webseiten gleich erkannt werden können.

2. Voice integrieren

Auch eine optimierte Bedienbarkeit durch Spracheingabe auf Webseiten und vor allem bei Onlineshops wird in Zukunft ein Thema sein. Im besten Fall sollten Kunden durch ihre Sprachassistenten nicht nur den Kauf tätigen, sondern auch zusätzliche sprachliche Service-Leistungen nutzen können. Funktionen der intuitiven Voice-Eingabe sollten bereits jetzt integriert und stets weiterentwickelt werden. Onlineshops könnten für ihre Kunden beispielsweise die sprachliche Abfrage des Bestellstatus ermöglichen oder weitere Funktionen einbauen.
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Summary

  1. Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch und integrieren sich immer mehr in den Alltag
  2. Alexa von Amazon und Google Assistant als Marktführer
  3. Intuitive Nutzung verändert Alltags- und Kaufverhalten von Menschen
  4. Veränderung der klassischen Customer-Journey: Kaufprozess wird durch Sprachassistenten stark automatisiert
  5. Beeinflussung des digitalen Marketings
  6. Tipp: Frühzeitig auf Entwicklungen reagieren!
  7. Optimiertes SEO-Marketing und guten Content nutzen
  8. Oberen Plätze im Suchmaschinen-Ranking sichern
  9. Voice-Funktionen in Webseite integrieren
  10. Nutze mit einigen Website-Anpassungen gegenwärtige und zukünftige Veränderungen des digitalen Marketings durch Sprachassistenten für dich!
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Fabian Kaske

Managing Director

Hi,

ich bin Fabian und Managing Director von Dr. Kaske und in allen relevanten Projekten mit Herz und Seele involviert. Neben der Unternehmensführung promoviere ich extern an der Universität Augsburg zum Thema Online-Marketing-Kommunikation. Vor dem Einstieg in die väterliche Agentur sammelte ich Erfahrung in der Unternehmensberatung Oliver Wyman sowie bei Procter & Gamble. Davor absolvierte ich ein Managementstudium in Oestrich-Winkel (EBS), Singapur (NUS), Paris (ESCP) und Hong Kong (CUHK). Somit schuf ich mir die Voraussetzungen Experte in meinem Fachgebiet zu sein und gehe als gutes Beispiel für die Mitarbeiter voran.

Funfact über Fabian: Als Kind hatte ich langes und strohblondes Haar – einige Frauen sind sicher neidisch gewesen. 

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