Zwischen KPI und Empathie: Paid Social in der Disease Awareness Kommunikation

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Lesedauer: 7 Minuten

Im heutigen digitalen Zeitalter bieten soziale Medien einzigartige Möglichkeiten, um das Bewusstsein für Krankheiten und Gesundheitsthemen zu schärfen. Disease Awareness Kampagnen dienen dazu, spezifische Erkrankungen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, Vorurteile abzubauen und wichtige Informationen zu verbreiten. Besonders effektiv zeigt sich dabei der Einsatz von Paid Social Kampagnen, speziell in Kombination mit Influencer- und User-Generated Content (UGC). In diesem Beitrag beleuchten wir, warum und wie diese Methoden eingesetzt werden sollten, und zeigen anhand von Best Practices, welche Vorteile sie mit sich bringen. 

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DIE BEDEUTUNG VON DISEASE AWARENESS KAMPAGNEN VIA PAID SOCIAL

Paid Social Kampagnen ermöglichen gezieltes Targeting bestimmter Zielgruppen auf Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn und YouTube. Gerade bei sensiblen Gesundheitsthemen bietet Paid Social den entscheidenden Vorteil, relevante Nutzergruppen sehr genau anzusprechen. So können gezielt Personen erreicht werden, die entweder selbst betroffen sind, Angehörige haben oder aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Interessen für das Thema empfänglich sind. 

Durch das gezielte Targeting erhöhen sich sowohl Relevanz als auch Reichweite der Kampagne. Das Resultat: eine effektivere Ansprache und ein gesteigertes Engagement. 

Warum Influencer Marketing in Disease Awareness Kampagnen wirkt 

Influencer bringen Authentizität, Glaubwürdigkeit und eine starke emotionale Verbindung in Disease Awareness Kampagnen ein. Ihre größte Stärke liegt darin, dass sie bereits über längere Zeiträume hinweg eine vertrauensvolle und persönliche Beziehung zu ihren Followern aufgebaut haben. Diese enge Bindung führt dazu, dass Nutzer den Botschaften der Influencer mehr Glauben und Aufmerksamkeit schenken als traditionellen Werbebotschaften oder anonymisierten Kampagnen. 

Gerade im Gesundheitsbereich, der häufig mit großen Unsicherheiten, Ängsten oder auch Tabus verbunden ist, spielen vertrauenswürdige Stimmen eine entscheidende Rolle. Influencer, die selbst betroffen sind oder Angehörige von Betroffenen, können mit ihren persönlichen Erfahrungsberichten besonders authentisch und emotional aufklären. Sie machen abstrakte medizinische Themen für ihre Community nachvollziehbar und erlebbar. So schaffen Influencer es, komplexe Informationen verständlich und zugänglich zu kommunizieren, wodurch Hemmschwellen bei den Nutzern gesenkt werden. 

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    WARUM INFLUENCER MARKETING IN DISEASE AWARENESS KAMPAGNEN WIRKT

    Influencer bringen Authentizität, Glaubwürdigkeit und eine starke emotionale Verbindung in Disease Awareness Kampagnen ein. Ihre größte Stärke liegt darin, dass sie bereits über längere Zeiträume hinweg eine vertrauensvolle und persönliche Beziehung zu ihren Followern aufgebaut haben. Diese enge Bindung führt dazu, dass Nutzer den Botschaften der Influencer mehr Glauben und Aufmerksamkeit schenken als traditionellen Werbebotschaften oder anonymisierten Kampagnen. 

    Gerade im Gesundheitsbereich, der häufig mit großen Unsicherheiten, Ängsten oder auch Tabus verbunden ist, spielen vertrauenswürdige Stimmen eine entscheidende Rolle. Influencer, die selbst betroffen sind oder Angehörige von Betroffenen, können mit ihren persönlichen Erfahrungsberichten besonders authentisch und emotional aufklären. Sie machen abstrakte medizinische Themen für ihre Community nachvollziehbar und erlebbar. So schaffen Influencer es, komplexe Informationen verständlich und zugänglich zu kommunizieren, wodurch Hemmschwellen bei den Nutzern gesenkt werden. 

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    LAIEN INFLUENCER: BETROFFENE UND ANGEHÖRIGE

    Patienten oder Angehörige teilen echte Erlebnisse — von der Diagnose bis zu Therapieerfahrungen. Diese persönlichen Geschichten wecken Empathie und motivieren andere, sich mit einem Krankheitsbild auseinanderzusetzen oder früh einen Arzttermin zu vereinbaren. Ein gutes Beispiel liefert eine „Rare Disease Awareness“-Kampagne eines unserer Kunden, die das Nervensystem betrifft: Hier berichteten Influencer, deren Familienangehörige selbst von seltenen Erkrankungen betroffen sind, von ihren Erfahrungen und leisteten Aufklärung. Die Videos erzielten eine Klickrate, die viermal über dem Meta Benchmark lag und führten zu einem deutlichen Anstieg der Website-Besuche. Zusätzlich wurde der Austausch in den Kommentaren deutlich angekurbelt – Angehörige und Betroffene diskutierten intensiv über persönliche Erfahrungen und Unterstützungsmöglichkeiten.  

    Essenziell ist hier die sorgfältige Auswahl: Reichweite darf nicht auf Kosten der Relevanz gehen. Nischen Influencer mit starken Community Bonds erreichen oft höhere Engagement Raten. Eine ausgiebige Recherche hilft dabei, die passenden Stimmen zu finden. 

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    MEDFLUENCER: FACHKRÄFTE UND DIGITAL OPINION LEADERS

    Neben persönlichen Erfahrungsberichten von Laien-Influencern bieten Medfluencer, also medizinisch geschulte Influencer wie beispielsweise approbierte Ärzte, Medizin Studenten, Apotheker und Pflegekräfte, zusätzlich einen wertvollen Beitrag. Durch ihr fachliches Wissen können sie Krankheitsbilder, Therapieoptionen und medizinische Hintergründe fundiert erläutern. Diese Ergänzung der emotionalen Erfahrungsberichte durch medizinisches Fachwissen schafft zusätzliches Vertrauen und stärkt die Glaubwürdigkeit der Kampagne. 

    Reines Influencer Marketing erreicht zunächst primär die bestehende Community des Influencers, deren Umfang begrenzt ist. Hier setzen sogenannte „Paid Push“ Kampagnen an, die gezielte und bezahlte Werbemaßnahmen einsetzen, um die Inhalte weit über die unmittelbaren Follower hinaus bekannt zu machen. Mit dieser Methode lassen sich gezielt relevante Zielgruppensegmente ansprechen, die nicht zwingend bereits mit dem Influencer verbunden sind. Durch präzises Targeting können die Inhalte dabei exakt jene Personen erreichen, für die das jeweilige Thema besonders relevant und hilfreich sein könnte. Somit wird die Reichweite und Wirkung der Influencer-Botschaften enorm gesteigert, wodurch die Gesamteffektivität der Disease Awareness Kampagne deutlich erhöht wird. 

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    DIE KRAFT VON USER-GENERATED CONTENT IN DISEASE AWARENESS KAMPAGNEN

    Paid User-Generated Content, ist Bild- und Videomaterial , das von speziell gebuchten UGC-Creators authentisch und glaubwürdig produziert wird. Diese Form des Contents wirkt überzeugend, da sie persönliche Erfahrungen und echte Emotionen in den Mittelpunkt stellt. Der Unterschied zu Influencern besteht darin, dass UGC-Creator ihre Inhalte nicht über eigene Kanäle veröffentlichen, sondern sie dem Unternehmen ausschließlich für werbliche Zwecke bereitstellen. Da keine eigene Reichweite mitbezahlt wird, sind die Videos in der Regel deutlich kostengünstiger als klassische Influencer-Inhalte. 

     Durch bezahlte Creator, die ihre Geschichten auf authentische und einfühlsame Weise teilen, entsteht ebenfalls eine starke emotionale Bindung zur Zielgruppe. Menschen vertrauen persönlichen Erfahrungsberichten deutlich mehr als rein werblichen Botschaften. Insbesondere in Disease Awareness Kampagnen sorgt dieser Ansatz dafür, dass Erkrankungen greifbarer, verständlicher und emotional nachvollziehbar werden. UGC-Creators schaffen zudem Identifikationspotenzial für Betroffene, was den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Zielgruppen fördert 

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    DIE ZENTRALE ROLLE VON PAID MEDIA IN DISEASE AWARENESS KAMPAGNEN

    Paid Media ist weit mehr als ein Verstärker für Inhalte, es ist das strategische Rückgrat moderner Disease Awareness Kampagnen. Während organische Reichweite auf Social Media immer weiter zurückgeht und Influencer primär ihre eigene Community erreichen, ermöglicht Paid Media die skalierbare Ausspielung gesundheitsrelevanter Inhalte auf Plattformen wie Meta, TikTok, LinkedIn oder YouTube. Die besondere Stärke liegt heute weniger in streng vordefinierten Zielgruppen, sondern in leistungsstarken Plattform-Algorithmen, die zielsicher eine relevante Zielgruppe erreichen. 

    Statt auf detaillierte Zielgruppenfilter zu setzen, performen viele Kampagnen heute besser, wenn sie mit weiteren Zielgruppeneinstellungen und sogenanntem Targeting durch Content arbeiten und den Algorithmus auf ein klar definiertes Kampagnenziel optimieren. Ob Interaktionen, Video-Views oder Landingpage-Klicks: Die Systeme identifizieren auf Basis tausender Signale automatisch jene Nutzer, die am wahrscheinlichsten mit der Anzeige interagieren. Gerade im sensiblen Bereich der Gesundheitskommunikation führt dieser Ansatz oft zu höherer Relevanz bei gleichzeitig niedrigerem Streuverlust. 

    Besonders wirksam wird Paid Social in Kombination mit authentischem Content. Der Algorithmus erkennt, welche Inhalte für welche Subzielgruppen besonders gut funktionieren, und kann diese entsprechend priorisieren und skalieren. Paid Media ist dabei auch ein valider Hebel zur Risikominimierung: Statt auf organische Viralität zu hoffen, lassen sich Kampagnenbudgets datenbasiert planen und steuern, von kleineren Awareness-Starterkampagnen bis hin zu umfassenden Rollout mit nationaler Sichtbarkeit. 

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    SCHRITT FÜR SCHRITT ERFOLGREICHE PAID SOCIAL DISEASE AWARENESS KAMPAGNEN MIT INFLUENCERN UND UGC CREATORS

    • Authentische Auswahl von Influencern und Creators 
      Identifikation von Persönlichkeiten, die glaubwürdig über Gesundheitsthemen sprechen oder persönliche Erfahrungen mit der Erkrankung teilen können, ob Betroffene, Angehörige oder medizinische Fachkräfte. 
    • Klare und einfühlsame Kommunikation 
      Erstellung von Briefings, die Inhalte und Botschaften klar definieren, aber genug kreativen Freiraum lassen, um persönliche Geschichten authentisch und berührend zu erzählen. 
    • Anregung zur authentischen Content-Produktion 
      Ermutigung zur emotionalen Ansprache der Community, um Inhalte zu schaffen, die nicht nur informieren, sondern berühren und so Vertrauen aufbauen. 
    • Effiziente Ausspielung über Paid Social 
      Statt starrer Zielgruppenlogiken steht heute Open Targeting im Fokus. Algorithmen der Plattformen wie Meta oder TikTok erkennen selbstständig, welche Nutzer für die Inhalte besonders empfänglich sind, und steuern die Ausspielung präzise auf die Kampagnenziele hin. 
    • Kontinuierliches Monitoring und datenbasierte Optimierung 
      Laufende Analyse der Performance etwa View Rates, Engagement oder Klickverhalten und anschließende Skalierung der erfolgreichsten Creatives für maximale Wirkung und Reichweite. 

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    HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGEN BEI DISEASE AWARENESS KAMPAGNEN VIA PAID SOCIAL

    Natürlich gibt es auch Herausforderungen: 

    • Compliance und Regulierung: In Deutschland erlaubt das Heilmittelwerbegesetz (HWG) keine Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel an Laien mit Produktbezug. Disease Awareness Kampagnen müssen daher ohne Markenbezug bleiben, Heilversprechen vermeiden und evidenzbasierte Inhalte liefern 
    • Sensibilität im Umgang mit Krankheitsthemen: Gesundheitsthemen sind emotional sensibel, hier ist Feingefühl gefragt. 
    • Vermeidung von Missverständnissen und Falschinformationen: Gerade die Zusammenarbeit mit Laien birgt die Gefahr, dass medizinische Fakten falsch dargestellt werden. Lösung: Klares Briefing, Faktencheck und eine sorgfältige Prüfung durch die medizinisch-wissenschaftliche Abteilung. 

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    FAZIT: MEHR REICHWEITE, AUTHENTIZITÄT UND VERTRAUEN DURCH INFLUENCER UND UGC

    Disease Awareness Kampagnen entfalten ihr volles Potenzial, wenn sie die emotionale Kraft von Influencer Marketing und User-Generated Content (UGC) mit der zielgenauen Ausspielung über Paid Social kombinieren. Diese Verbindung ermöglicht nicht nur glaubwürdige Inhalte und echte Erfahrungsberichte, sondern auch eine präzise Ansprache relevanter Zielgruppen, skalierbar und effizient. 

    Influencer setzen starke Impulse und schaffen Vertrauen, während UGC die Inhalte mit authentischer Nahbarkeit vertieft. Über Paid Social lassen sich diese Inhalte datenbasiert verbreiten, Reichweite gezielt aufbauen und Streuverluste minimieren. 

    Unternehmen und Organisationen, die diese Strategie intelligent nutzen, profitieren von nachhaltiger Sichtbarkeit, hoher Glaubwürdigkeit und einer langfristigen Bindung ihrer Community. So wird Awareness geschaffen, die nicht nur informiert, sondern im besten Fall sogar Leben rettet. 

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    AUSBLICK

    Die Zukunft von Paid Social in Disease Awareness liegt in der immer engeren Verzahnung von KI gestützten Optimierungsverfahren und menschlicher Authentizität. Predictive Targeting Algorithmen werden Kampagnenperformance weiter steigern, während Influencer und UGC die emotionale Brücke zum Publikum schlagen. Datenschutzfreundliche Tracking Lösungen und Consen tFirst Strategien werden Regulierungsrisiken minimieren und langfristig Vertrauen in digitale Gesundheitskommunikation schaffen. 

    Mit dieser integrierten Herangehensweise lassen sich nicht nur Reichweite und Engagement steigern, sondern echte Awareness und GesundheitsOutcomes bei Patienten fördern. 

    Sie planen eine Disease Awareness Kampagne oder möchten mehr über den gezielten Einsatz von Paid Social im Gesundheitsbereich erfahren? 
    Gerne stehen wir Ihnen für weiterführende Informationen oder ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Verfügung. 

    Text – Autor/in:

    Alina Seelinger
    Paid Media Lead

    Veröffentlicht am:
    22.04.2025

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      Fabian-Kaske-2

      Fabian Kaske

      Managing Director

      Hi,

      ich bin Fabian und Managing Director von Dr. Kaske und in allen relevanten Projekten mit Herz und Seele involviert. Neben der Unternehmensführung promoviere ich extern an der Universität Augsburg zum Thema Online-Marketing-Kommunikation. Vor dem Einstieg in die väterliche Agentur sammelte ich Erfahrung in der Unternehmensberatung Oliver Wyman sowie bei Procter & Gamble. Davor absolvierte ich ein Managementstudium in Oestrich-Winkel (EBS), Singapur (NUS), Paris (ESCP) und Hong Kong (CUHK). Somit schuf ich mir die Voraussetzungen Experte in meinem Fachgebiet zu sein und gehe als gutes Beispiel für die Mitarbeiter voran.

      Funfact über Fabian: Als Kind hatte ich langes und strohblondes Haar – einige Frauen sind sicher neidisch gewesen. 

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