User Generated Content (UGC) für Pharmaunternehmen

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Lesedauer: 6 Minuten

Von Patienten für Patienten:
Wie User Generated Content die Social Media Strategie von Pharmaunternehmen revolutioniert.

User Generated Content (UGC), im Deutschen als „nutzergenerierte Inhalte“ bekannt, umfasst sämtliche Medieninhalte, die von Nutzern selbst kreiert und publiziert werden. Dazu zählen Fotos, Videos, Bewertungen und Kommentare. In der digitalen und insbesondere der Social Media-Landschaft hat UGC einen bemerkenswerten Stellenwert erlangt, nicht zuletzt auch im Pharmabereich.

Der Grund dafür? UGC bietet eine unschätzbare Gelegenheit, das Engagement – eine der wichtigsten Metriken im Online-Marketing – zu steigern.
Aber warum sind gerade nutzergenerierte Inhalte für das digitale Marketing so bedeutend?

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Warum UGC für Pharmaunternehmen so wertvoll ist?

Es ist verständlich, dass Patienten bei direkter Konfrontation mit firmeneigenem Content vorsichtig sind. Die zugrunde liegende Befürchtung lautet oft: „Das Unternehmen möchte nur Profit machen und hat nicht mein bestes Interesse im Sinn“. Selbst wenn die Informationen korrekt und nützlich sind, kann der Gedanke, dass sie von einem Pharmaunternehmen stammen, bei einigen Patienten Skepsis hervorrufen. Doch was, wenn es eine Quelle für Informationen gibt, die von echten Menschen – den Patienten selbst – stammt? An dieser Stelle kommt User Generated Content (UGC) ins Spiel, der eine authentische und vertrauenswürdige Alternative darstellt.

Mund-zu-Mund-Empfehlungen sind seit Langem eine der effektivsten Marketingmethoden. UGC kann als die digitale Variante dieser bewährten Technik betrachtet werden. Und die Vorteile liegen auf der Hand:

1. UGC schafft Nähe und Glaubwürdigkeit: Besonders wenn es um Medikamente und Behandlungen geht, setzen sich Patienten mit den Erfahrungen anderer auseinander. UGC bietet diesen „Social Proof“. Andere Patienten, die ihre Erfahrungen und Meinungen teilen, wirken authentisch und glaubwürdig, weil sie nicht direkt von der Marke stammen. Tatsächlich halten 80% der Patienten UGC für den vertrauenswürdigsten Marketing-Content. In einer Branche, bei dem Vertrauen von zentraler Bedeutung ist, sind authentische Erfahrungsberichte von Patienten von unschätzbarem Wert.

2. UGC ist kosteneffizient: Vor allem für aufstrebende und kleinere Pharmaunternehmen sind die geringen Kosten von UGC attraktiv. Gegenüber aufwendigen Werbeclips oder konventionellen Werbeanzeigen ist der Einsatz von UGC meist mit geringerem Zeit- und Kostenaufwand verbunden.

3. UGC stärkt die Bindung zu den Patienten: Bei UGC steht nicht nur das Medikament oder die Behandlung im Vordergrund, sondern die Meinungen und Erfahrungen der Anwender. Dies fördert das Engagement und erhöht die Loyalität zur Marke. 

Zitat von 
José de Cabo, Mitgründer von Olapic: « KONSUMENTINNEN SUCHEN EINEN EHRLICHEREN DIALOG. MARKEN MÜSSEN SICH ANPASSEN UND LERNEN DIE AUTHENTISCH-VISUELLE SPRACHE IHRER KONSUMENTEN ZU SPRECHEN. »

4. UGC erweitert die Reichweite:
Als Teil der Social-Media-Strategie kann UGC dazu beitragen, die Bekanntheit einer Pharma-Marke zu steigern. Generell wirkt UGC als effektiver Verstärker sowohl für die Reichweite als auch für die Conversion-Rate.

Erstaunlicherweise haben 79% der Konsumenten angegeben, dass UGC ihre Kaufentscheidungen erheblich beeinflusst, während nur 13% dasselbe von markeneigenen Inhalten behaupten.

dr kaske user generated content abbildung

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    Herausforderungen und rechtliche Aspekte bei UGC im Pharmabereich

    In der dynamischen Welt des Social Media Marketings eröffnet der User Generated Content (UGC) Pharmaunternehmen eine Fülle von Möglichkeiten, sich mit ihrer Zielgruppe zu verbinden und das Vertrauen zu stärken. Doch während UGC zahlreiche Vorteile bietet, gehen damit auch besondere Herausforderungen und rechtliche Bedenken einher, insbesondere im streng regulierten Pharmasektor.

    Einhaltung von Vorschriften und Werberichtlinien

    Der Pharmabereich unterliegt weltweit strikten Vorschriften, insbesondere wenn es um Werbung und Kommunikation geht. Während Patientenerfahrungen und -geschichten von unschätzbarem Wert sein können, müssen Unternehmen sicherstellen, dass solcher Content nicht versehentlich gegen geltende Richtlinien und Vorschriften verstößt. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn übermäßig positive Erfahrungen oder Wirkversprechen eines Medikaments hervorgehoben werden.

    Umgang mit gesundheitsbezogenen Behauptungen

    Da UGC von Laien erstellt wird, besteht immer das Risiko von Fehlinformationen oder Missverständnissen. Es ist daher unerlässlich, dass Pharmaunternehmen einen Prozess für die Moderation und Überprüfung dieser Inhalte implementieren. Dies soll sicherstellen, dass irreführende oder ungenaue gesundheitsbezogene Behauptungen rasch identifiziert und korrigiert werden. Dies schützt nicht nur das Unternehmen vor rechtlichen Konsequenzen, sondern gewährleistet auch, dass UGC Creator stets korrekte und zuverlässige Informationen erhalten.

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    UGC TRIFFT AUF PERFORMANCE MARKETING UND ORGANISCHEN CONTENT

    User Generated Content (UGC) kann sowohl im organischen als auch im bezahlten Bereich der sozialen Medien eingesetzt werden. Beim organischen Einsatz von UGC geht es darum, authentische Beiträge zu teilen, die sich nahtlos in den sozialen Medien einfügen und keinen offensichtlich werblichen Charakter haben. Es ist wichtig, dass diese Beiträge einen Mehrwert bieten und das Vertrauen der Community aufbauen. Bezahlt hingegen, besonders bei Paid Media wie Facebook oder Instagram Ads, hat UGC eine werblichere Note. Mit gezielten Hooks und Call-to-Actions (CTAs) können hier effektiv Nutzer angesprochen werden.

    Nun, warum nicht diesen unschlagbaren Vorteil des UGC im Performance Marketing nutzen? Anstelle konventioneller Werbemittel könnte der Einsatz authentischer Videoreviews oder Unboxing-Videos von Kunden in Facebook- und Instagram-Anzeigen in Erwägung gezogen werden. Eine Kompilation aus verschiedenen Reviews präsentiert die Vielfalt zufriedener Kunden und lässt potenzielle Interessenten die echten Erfahrungen anderer sehen.

    Der Trend in Social Media Ads bewegt sich von übermäßigem Perfektionismus weg. Nutzer auf sozialen Plattformen, besonders auf TikTok, wollen keine überproduzierten Anzeigen sehen, die sofort wie Verkaufsversuche wirken. Sie suchen nach Unterhaltung und möchten Inhalte echter Menschen sehen. Für Ihr nächstes Werbevideo könnten Sie also einfach mal das Smartphone nehmen und ein Video im Stil einer Instagram Story produzieren. Oder Sie bitten zufriedene Kunden um selbst erstellte Videos und Fotos, die ihre persönlichen Erfahrungen mit deinem Produkt teilen.

    Das potenzielle Hindernis? Nicht jeder Kunde hat Kenntnisse in der Erstellung von performance-optimierten Videos für Social Media. Es ist essenziell, dass diese Videos dynamisch sind und mit einem starken Einstieg punkten, um in der flüchtigen Welt von Facebook und Instagram Aufmerksamkeit zu erregen. Eine kluge Strategie könnte daher sein, UGC-Videos von Micro-Influencer speziell für deine Anzeigen produzieren zu lassen. Sie verfügen bereits über Erfahrung in der Content-Produktion und können die wichtigsten Vorteile deines Produktes authentisch kommunizieren.

     

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    Management von User Generated Content: Was es zu beachten gilt

    Die Integration von User Generated Content (UGC) in die Marketingstrategie mag auf den ersten Blick einfach und kostengünstig erscheinen. Aber die Realität zeigt, dass es zahlreiche Aspekte gibt, die sorgfältig berücksichtigt und verwaltet werden müssen, um erfolgreich zu sein.

    Erstellung von Briefings für UGC Creator

    Bevor User mit der Erstellung von Inhalten beginnen können,
    müssen klare Vorgaben gemacht werden. Ein durchdachtes Briefing gibt den
    Creators nicht nur eine klare Richtung, sondern stellt auch sicher, dass der
    generierte Content den Markenrichtlinien und -zielen entspricht. Es legt fest,
    welche Art von Inhalten gewünscht wird, welche Botschaft vermittelt werden soll und welche Qualitätsstandards erfüllt werden müssen.

    Kommunikation mit den Creators

    Eine offene und stetige Kommunikation mit den Content-Erstellern ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sie sich unterstützt fühlen und eventuelle Fragen oder Bedenken zeitnah geklärt werden können. Dies baut nicht nur Vertrauen auf, sondern kann auch die Qualität und Relevanz des generierten Contents erhöhen.

    Recherche der passenden Content Creator

    Nicht jeder Content-Ersteller ist für jede Marke oder jedes Produkt geeignet. Daher ist es wichtig, sorgfältig zu recherchieren und diejenigen auszuwählen, deren Stil, Reichweite und Publikum am besten zur Marke und den Kampagnenzielen passen.

    Honorarverhandlungen und Vertragsgestaltung

    Die Konditionen der Zusammenarbeit müssen klar definiert werden. Dies beinhaltet nicht nur das Honorar, sondern auch Aspekte wie Nutzungsrechte, Veröffentlichungsdaten und eventuelle Exklusivitätsvereinbarungen. Ein klarer Vertrag schützt beide Parteien und stellt sicher, dass es keine Missverständnisse oder rechtlichen Probleme gibt.

     

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    UGC - EIN WEG VOLLER POTENZIAL, ABER NICHT OHNE HERAUSFORDERUNGEN

    Wenn Unternehmen UGC in ihr Performance Marketing integrieren möchten, sollten sie sich der gängigsten Missverständnisse bewusst sein. Erstens, UGC geht über das bloße Senden einiger Nachrichten an Content-Ersteller hinaus. Es erfordert sorgfältige Planung, Überzeugungsarbeit, durchdachte Briefings und eine effektive Koordination.

    Zweitens, es ist ein Irrglaube, dass UGC immer hochwertigen Inhalten von bekannten Influencern entspricht. Tatsächlich sollte man bei kleineren Content-Erstellern nicht die gleichen Erwartungen haben wie bei großen Influencern. Das Ziel von UGC ist nicht unbedingt Perfektion, sondern Vielfalt und Authentizität. Eine Fülle von Inhalten ermöglicht Tests und Optimierungen, um letztlich die bestperformende Anzeige zu identifizieren.

    Zusammenfassend ist UGC ein mächtiges Werkzeug im Performance Marketing, das jedoch eine sorgfältige Strategie und Umsetzung erfordert.

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    WAS DIE ZUKUNFT BRINGT: UGC-TRENDS IM PHARMASEKTOR

    Mit der rasanten Entwicklung technologischer Innovationen und den stetig wachsenden Erwartungen der Kunden wird User Generated Content im Pharmabereich immer wichtiger. Vor uns liegt eine spannende Zeit, in der sich die Dynamik und Relevanz von UGC in der Pharma-Industrie weiterentwickeln und neu definieren wird. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Möglichkeiten und Herausforderungen die kommenden Jahre für Pharmaunternehmen in diesem Bereich bereithalten.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Management von UGC eine komplexe Aufgabe ist, die strategisches Denken, gute Kommunikationsfähigkeiten und rechtliches Know-how erfordert. 

    Wenn Sie tiefer in das Thema eintauchen und mehr darüber erfahren möchten, dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Die Dr. Kaske Marketingberatung bietet nicht nur das nötige Know-How in Sachen UGC und Performance Marketing, wir bieten auch  eine umfangreiche Palette an authentischen und erfahrenen UGC-Creators in unserem Portfolio. Dies ermöglicht es Marken, passende Inhalte zu generieren, die speziell auf ihre Bedürfnisse und ihre Zielgruppen zugeschnitten sind.

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    Workshop: Umsatzboost mit
    Influencer Marketing

    In unserem 30 minütigen Workshop hat Ihnen unsere Expertin Julia Hahn alle wichtigen Tipps für erfolgreiches Influencer Marketing zusammengefasst. Reinhören lohnt sich! 

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    Sie möchten mehr Informationen zu diesem Thema?

    Dann nehmen Sie direkt Kontakt zu unserer Expertin auf: julia.hahn@drkaske.de

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      Fabian Kaske

      Managing Director

      Hi,

      ich bin Fabian und Managing Director von Dr. Kaske und in allen relevanten Projekten mit Herz und Seele involviert. Neben der Unternehmensführung promoviere ich extern an der Universität Augsburg zum Thema Online-Marketing-Kommunikation. Vor dem Einstieg in die väterliche Agentur sammelte ich Erfahrung in der Unternehmensberatung Oliver Wyman sowie bei Procter & Gamble. Davor absolvierte ich ein Managementstudium in Oestrich-Winkel (EBS), Singapur (NUS), Paris (ESCP) und Hong Kong (CUHK). Somit schuf ich mir die Voraussetzungen Experte in meinem Fachgebiet zu sein und gehe als gutes Beispiel für die Mitarbeiter voran.

      Funfact über Fabian: Als Kind hatte ich langes und strohblondes Haar – einige Frauen sind sicher neidisch gewesen. 

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